Der Schutz von Rechtsgütersicherheit als Leitgedanke bei der Auflösung von Lebensnotstandskonstellationen
ISBN:
978-3-428-19303-5
Verlag:
Duncker & Humblot
Land des Verlags:
Deutschland
Erscheinungsdatum:
16.11.2024
Reihe:
Strafrechtliche Abhandlungen. Neue Folge
Format:
Softcover
Seitenanzahl:
452
Noch immer wird die Rechtfertigung aktiver Rettungstötungen »Unschuldiger« im Lebensnotstand verbreitet kategorisch abgelehnt. Stutzig machen anschließend überaus bereitwillig erklärte Zugeständnisse von Straflosigkeit. Teils werden kurz zuvor für rechtswidrig erklärte Rettungstötungen, in sich widersprüchlich, für wünschenswert erklärt. Rechtfertigungslösungen kranken teils daran, dass unausgesprochene Prämissen der Gegenansicht nicht grundlegend genug hinterfragt werden. Nur wenn ermittelt wird, weshalb ein Unterlassen in Notstandslagen regelmäßig deutlich eher gerechtfertigt wird als ein aktives Eingreifen, kann eine überzeugende Lösung gelingen. Metaphysisch geprägte Hybrisargumente, nach denen Schicksal nicht manipuliert werden dürfe, liefern keine zufriedenstellende Erklärung. Es ist das schützenswerte Vertrauen nicht schicksalhaft Bedrohter, von Gefahren für ihre Rechtsgüter verschont zu bleiben, das ihre Privilegierung in Notstandslagen – im Normalfall – rechtfertigt.
Biografische Anmerkung
Marius Kottmann studied law with a focus on criminal law at Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU). After completing his first state examination in 2017, he worked as a research assistant and doctoral candidate at the Chair of Criminal Law and Criminal Procedure Law of Prof. Dr. Helmut Frister in Düsseldorf. In August 2022, he began his legal training in the district of the Düsseldorf Higher Regional Court, with stations at the Wuppertal Regional Court, the Wuppertal Public Prosecutor's Office, NRW.BANK and the law firms Freshfields Bruckhaus Deringer and PARK Wirtschaftsstrafrecht.