Die Konstituierung und Sanktionierung von Kinderpornografie als kriminelle Handlung im justiziellen Diskurs

Eine Kritische Diskursanalyse von Strafprozessakten
ISBN:
978-3-86676-861-1
Verlag:
Verlag für Polizeiwissenschaft
Land des Verlags:
Deutschland
Erscheinungsdatum:
20.12.2024
Format:
Softcover
Seitenanzahl:
319
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Die gesellschaftliche und juristische Bewertung von Kinderpornografie hat sich in den vergangenen Jahrzehnten verändert. Während noch in den 1990er Jahren Zeitschriften mit kinderpornografischen Inhalten frei verkäuflich waren, gelten diese Darstellungen heute als schwere Straftaten. Daran wird deutlich, dass sich das Verständnis von Kriminalität im Laufe der Zeit ändern kann, denn kriminelle Handlungen beruhen nicht auf objektiven Merkmalen, sondern sie werden erst in einer wertenden Zuschreibung zu einem strafbaren Delikt. Ausgehend von einem konstruktivistischen Verständnis sozialer Wirklichkeit untersucht diese Forschungsarbeit wie sich Kinderpornografie als kriminelle Handlung im justiziellen Diskurs konstituiert, wie sich das Kinderpornografie-Dispositiv in den vergangenen zwei Jahrzehnten verändert hat und wie sich diese Veränderung in der Sanktionierungspraxis widerspiegelt. Hierzu wurden Kinderpornografie-Strafprozessakten der Staatsanwaltschaft Köln aus den Zeiträumen 2007–2008 und 2015–2022 mit dem Instrument der Kritischen Diskursanalyse ausgewertet.