Nachhaltigkeitsberichterstattung großer Unternehmen
Die ökologische und soziale Verantwortung von Unternehmen ist schon seit Jahrzehnten Thema der Weltpolitik. Die EU stärkte 2023 mit dem Inkrafttreten der Corporate Social Reporting Directive die Bedeutung der nicht-finanziellen Berichterstattung. Auch am Kapitalmarkt steigt das Interesse an nachhaltigen Unternehmen. Die ökonomische, ökologische und die soziale Dimension der unternehmerischen Nachhaltigkeit können jedoch nicht immer in Einklang gebracht werden. Die unternehmerische Realität ist durch Zielkonflikte zwischen den drei Dimensionen geprägt. Die Forschung konnte bisher kaum praktikable Lösungsansätze zum Umgang mit Zielkonflikten in der Praxis entwickeln. Das Konzept der New Corporate Governance könnte eine neue Perspektive bieten. Indem die Zielfunktion der Unternehmen um die sozialen Präferenzen der Shareholder und die externen Auswirkungen der Geschäftstätigkeit erweitert wird, entsteht ein neues Optimierungskalkül für Unternehmensleitung und Aktionäre. Um dabei fundierte Entscheidungen treffen zu können, müssen jedoch Informationen publiziert werden. Die Untersuchung ergründet, inwieweit die aktuelle Nachhaltigkeitsberichterstattungspraxis in Deutschland kompatibel mit den Informationsanforderungen ist, die im Rahmen der New Corporate Governance entstehen.
Julia Reimer, M.Sc. „Accounting and Finance“, fokussierte sich im Studium an der JGU Mainz auf Corporate Governance und Nachhaltigkeit. Ihre Masterarbeit wurde mit dem „Mazars Preis“ ausgezeichnet.